Eine vielschichtige Debatte zwischen juristischer Realität und moralischer Überzeugung
Entdecken Sie die komplexen Facetten der Abtreibungsdiskussion in Deutschland – von rechtlichen Rahmenbedingungen bis zu tiefgreifenden ethischen Standpunkten.
66+ Sources
- 1.Die Kernpunkte der Debatte im Überblick
- 2.Die juristische Verortung in Deutschland: Mehr als ein einfaches “Ja” oder “Nein”
- 3.Die ethische und gesellschaftliche Dimension: Ein Ringen um Werte
- 4.Die globale Landschaft: Abtreibungsrechte weltweit
- 5.Verständnis der Argumente: Eine Bewertung der verschiedenen Perspektiven
- 6.Mermaid Mindmap: Die Faktoren der Abtreibungsdebatte
- 7.Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- 8.Fazit
- 9.Empfohlene weiterführende Recherchen
- 10.Referenzierte Suchergebnisse
Die Kernpunkte der Debatte im Überblick
- Juristische Präzision: In Deutschland ist Abtreibung nicht juristisch als Mord definiert. Das deutsche Strafgesetzbuch (§ 211 StGB) klassifiziert Mord spezifisch als die vorsätzliche Tötung eines geborenen Menschen. Schwangerschaftsabbrüche fallen unter separate Paragraphen, wie § 218 StGB, der den Abbruch grundsätzlich unter Strafe stellt, aber unter bestimmten Bedingungen als straffrei erklärt.
- Ethische Polarisierung: Die Aussage “Abtreibung ist Mord” ist eine moralische Bewertung, die oft von Lebensschutz-Organisationen und religiösen Gruppen vertreten wird, die dem ungeborenen Leben von der Zeugung an vollen moralischen Status zusprechen. Dem gegenüber steht das Recht auf Selbstbestimmung der schwangeren Person und die Betonung der körperlichen Autonomie, die von Befürwortern des Rechts auf Abtreibung in den Vordergrund gestellt wird.
- Gesellschaftlicher Kompromiss: Das deutsche Rechtssystem versucht, einen Kompromiss zwischen dem Schutz des ungeborenen Lebens und dem Selbstbestimmungsrecht der Frau zu finden. Dies zeigt sich in den Regelungen zur Straffreiheit unter Einhaltung von Fristen und Beratungspflichten sowie bei medizinischen oder kriminologischen Indikationen. Aktuelle politische Debatten untersuchen zudem eine mögliche Reform, um Abtreibung gänzlich aus dem Strafrecht zu entbinden.
Die juristische Verortung in Deutschland: Mehr als ein einfaches “Ja” oder “Nein”
Die Frage “Ist Abtreibung Mord?” ist in Deutschland juristisch klar zu beantworten: Nein. Der Begriff “Mord” ist im deutschen Strafgesetzbuch (§ 211 StGB) eng definiert und bezieht sich auf die vorsätzliche Tötung eines geborenen Menschen unter besonderen Umständen wie Heimtücke oder Grausamkeit. Ein Schwangerschaftsabbruch, auch wenn er als rechtswidrig eingestuft werden kann, erfüllt diese juristischen Kriterien eines Mordes nicht. Stattdessen wird der Schwangerschaftsabbruch in § 218 des Strafgesetzbuches gesondert geregelt, der ihn grundsätzlich als Straftat definiert, aber unter bestimmten Bedingungen straffrei stellt.
Einblicke in die deutsche Rechtslage zum Schwangerschaftsabbruch (§ 218 StGB)
Die deutsche Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch ist ein komplexes Geflecht, das versucht, das ungeborene Leben zu schützen, gleichzeitig aber auch die Notlagen und das Selbstbestimmungsrecht schwangerer Personen zu berücksichtigen. Die Strafbarkeit des Schwangerschaftsabbruchs ist in § 218 StGB verankert, doch gibt es wichtige Ausnahmen, die zu einer Straffreiheit führen:
- Beratungsregelung (§ 218a Abs. 1 StGB): Diese Regelung ermöglicht einen straffreien Schwangerschaftsabbruch, wenn die schwangere Person innerhalb der ersten zwölf Wochen nach Empfängnis (gerechnet bis zum Ende der 14. Schwangerschaftswoche ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung) eine anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle aufgesucht und eine Bescheinigung über diese Beratung erhalten hat. Zwischen der Beratung und dem Eingriff müssen mindestens drei Tage liegen, um der schwangeren Person ausreichend Bedenkzeit zu geben. Der Eingriff muss zudem von einem Arzt durchgeführt werden, der nicht selbst die beratende Person war. Beratungsstellen bieten Unterstützung und Informationen im Schwangerschaftskonflikt.
- Medizinische Indikation (§ 218a Abs. 2 StGB): Ein Schwangerschaftsabbruch ist straffrei, wenn er notwendig ist, um eine ernste Gefahr für das Leben oder die körperliche oder seelische Gesundheit der schwangeren Person abzuwenden, die nicht auf andere, weniger eingreifende Weise abgewendet werden kann. Für diese Indikation gibt es keine zeitliche Begrenzung innerhalb der Schwangerschaft.
- Kriminologische Indikation (§ 218a Abs. 3 StGB): Diese Regelung betrifft Schwangerschaften, die durch eine rechtswidrige Tat, wie beispielsweise eine Vergewaltigung oder Inzest, entstanden sind. Unter dieser Indikation ist ein Abbruch ebenfalls straffrei, sofern seit der Empfängnis nicht mehr als zwölf Wochen vergangen sind.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Ausnahmen die grundsätzliche Rechtswidrigkeit des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland nicht aufheben, sondern lediglich die Straffreiheit unter den genannten Bedingungen gewährleisten. Dies ist ein entscheidender Unterschied zur juristischen Definition von Mord und unterstreicht die komplexe juristische und ethische Abwägung, die dem deutschen Gesetz zugrunde liegt.
Die ethische und gesellschaftliche Dimension: Ein Ringen um Werte
Die Aussage “Abtreibung ist Mord” ist keine juristische Feststellung, sondern Ausdruck einer tief verwurzelten moralischen und ethischen Überzeugung. Diese Debatte ist global und spiegelt widerstreitende Ansichten über den Beginn menschlichen Lebens, das Recht auf Leben, körperliche Autonomie und die Rolle der Frau in der Gesellschaft wider.
Die “Pro-Life”-Perspektive: Schutz des ungeborenen Lebens
Diejenigen, die Abtreibung als Mord betrachten, argumentieren primär aus der Perspektive des Lebensschutzes. Sie vertreten die Ansicht, dass menschliches Leben mit der Zeugung beginnt und der Embryo oder Fötus ab diesem Zeitpunkt denselben moralischen Status und dasselbe unantastbare Recht auf Leben wie ein geborener Mensch besitzt. Diese Position wird oft von konservativen, religiösen und lebensschutzorientierten Gruppen vertreten. Sie betonen die Würde jedes menschlichen Lebens, unabhängig von seinem Entwicklungsstadium, und lehnen jede Diskussion über die “Lebensqualität” oder den “Wert” eines Lebens als Grundlage für eine Abtreibung ab. Religiöse Lehren, insbesondere aus der katholischen und einigen protestantischen Kirchen, untermauern diese Sichtweise, indem sie das ungeborene Leben als von Gott geschaffen und schützenswert erachten.

Proteste von Lebensschutz-Befürwortern betonen den Schutz des ungeborenen Lebens.
Die “Pro-Choice”-Perspektive: Selbstbestimmung und körperliche Autonomie
Dem gegenüber stehen Befürworter des Rechts auf Abtreibung, die das Selbstbestimmungsrecht der schwangeren Person in den Mittelpunkt stellen. Sie argumentieren, dass die Entscheidung über den eigenen Körper und die Schwangerschaft allein bei der Frau liegen sollte. Das Schlagwort “Mein Bauch gehört mir” fasst diese Haltung prägnant zusammen. Aus dieser Sichtweise ist der Fötus kein eigenständiger Mensch mit Rechten, die über die der Frau stehen, solange er nicht lebensfähig ist. Sie betonen, dass die Kriminalisierung von Abtreibungen zu unsicheren Praktiken führen kann, die die Gesundheit und das Leben von Frauen gefährden. Zudem weisen sie darauf hin, dass Studien zeigen, dass Abtreibungen, wenn sie unter sicheren, legalen Bedingungen durchgeführt werden, gesundheitlich weniger riskant sein können als eine Geburt und nicht zwangsläufig zu langfristigen Traumata führen. Vielmehr betonen sie die Bedeutung des Zugangs zu sicherer und legaler Gesundheitsversorgung, wozu auch Schwangerschaftsabbrüche gehören. “Abortion is Healthcare” Plakate spiegeln die Ansicht wider, dass Abtreibung eine Form der Gesundheitsversorgung ist.
Der Kompromiss des deutschen Modells
Das deutsche Abtreibungsrecht wird oft als Kompromissmodell zwischen diesen beiden Polen beschrieben. Es schützt das ungeborene Leben prinzipiell, ermöglicht aber gleichzeitig straffreie Abbrüche unter bestimmten Bedingungen. Dieser Kompromiss wird aktuell in Deutschland erneut diskutiert. Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission hat 2024 empfohlen, Abtreibungen in den ersten 12 Wochen grundsätzlich zu erlauben und sie aus dem Strafrecht herauszulösen. Dies würde die Stigmatisierung von Frauen reduzieren und den Zugang zu sicheren Abbrüchen erleichtern. Allerdings stößt dieser Vorschlag auf erheblichen Widerstand, insbesondere von konservativen politischen Parteien und religiösen Institutionen, die weiterhin den Schutz des ungeborenen Lebens in den Vordergrund stellen.
Die globale Landschaft: Abtreibungsrechte weltweit
Die Debatte um Abtreibungsrechte ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern ein weltweites Phänomen mit erheblichen Unterschieden in der Gesetzgebung und gesellschaftlichen Akzeptanz. Während einige Länder strenge Verbote aufrechterhalten, erkennen andere Abtreibung als grundlegendes Menschenrecht an.
Dieses Video bietet eine Übersicht über die Abtreibungsgesetze weltweit, einschließlich der Entwicklungen in den USA und Europa.
Das eingebettete Video beleuchtet die globale Vielfalt der Abtreibungsgesetze und zeigt auf, wie politisch und gesellschaftlich dieses Thema vielerorts umstritten ist. Es hebt hervor, dass die Entscheidungen von Gerichten, wie der Fall Roe v. Wade in den USA, weitreichende Konsequenzen haben können, die über nationale Grenzen hinaus nachhallen. Die Aufnahme des Rechts auf Abtreibung in die Verfassung, wie es Frankreich 2024 getan hat, markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung Anerkennung dieses Rechts als fundamentales Menschenrecht. Im Gegensatz dazu gibt es Länder wie Polen, wo die Abtreibungsgesetze stark eingeschränkt sind, was oft zu unsicheren Praktiken und gesundheitlichen Risiken für Frauen führt. Amnesty International und andere Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Kriminalisierung von Abtreibungen vehement, da sie die körperliche Autonomie und die Menschenrechte von Frauen verletzt.
Verständnis der Argumente: Eine Bewertung der verschiedenen Perspektiven
Um die Komplexität der Abtreibungsdebatte vollständig zu erfassen, ist es hilfreich, die verschiedenen Argumente und ihre Gewichtung zu analysieren. Die folgende Tabelle fasst die Kernpunkte der Pro-Life- und Pro-Choice-Argumentation zusammen:
Argumentationsbereich | “Pro-Life”-Position (Abtreibung ist Mord) | “Pro-Choice”-Position (Abtreibung ist Selbstbestimmung) |
---|---|---|
Beginn des Lebens/Moralischer Status | Menschliches Leben beginnt bei Zeugung; voller moralischer Status des Embryos/Fötus. | Moralischer Status des Fötus ist abgestuft; volle Personenrechte erst nach der Geburt. |
Recht auf Leben | Ungeborenes Leben hat ein unantastbares Recht auf Leben von der Zeugung an. | Das Recht auf Leben muss im Kontext des Selbstbestimmungsrechts der schwangeren Person gesehen werden. |
Körperliche Autonomie | Das Recht des ungeborenen Lebens auf Existenz überwiegt die körperliche Autonomie der schwangeren Person. | Die schwangere Person hat das uneingeschränkte Recht auf körperliche Selbstbestimmung und Entscheidung über ihren eigenen Körper. |
Gesundheitliche Aspekte | Abtreibung kann psychische und physische Langzeitfolgen für die Frau haben (umstrittenes “Post-Abortion-Syndrom”). | Sichere, legale Abtreibungen sind medizinisch risikoarm, oft sicherer als eine Geburt; unsichere Abbrüche sind gefährlich. |
Rechtliche Klassifizierung | Vergleichbar mit Tötung eines Menschen, auch wenn juristisch kein Mord. | Juristisch klar von Mord unterschieden; fällt unter spezifische Gesetze zum Schwangerschaftsabbruch. |
Gesellschaftliche Verantwortung | Die Gesellschaft hat die Pflicht, das ungeborene Leben zu schützen und Alternativen zur Abtreibung zu fördern. | Die Gesellschaft muss den Zugang zu sicheren Abbrüchen gewährleisten und die reproduktiven Rechte von Frauen schützen. |
Visualisierung der emotionalen und faktischen Bewertungen
Die Debatte um Abtreibung ist oft von starken Emotionen geprägt. Um die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Prioritäten der beiden Seiten besser zu verstehen, können wir eine fiktive Bewertung einiger relevanter Aspekte darstellen. Die Werte sind nicht empirisch, sondern illustrieren die ideologischen Schwerpunkte.

Das Radar-Diagramm illustriert die unterschiedliche Priorisierung von Werten aus der Pro-Life- und Pro-Choice-Perspektive. Die Pro-Life-Sicht legt den Fokus stark auf das Recht auf Leben des Fötus und soziale Unterstützung für die Schwangerschaft, während die Pro-Choice-Sicht die Selbstbestimmung der Frau, die ethische Akzeptanz des Abbruchs und die juristische Klarheit hervorhebt. Dies zeigt die fundamental unterschiedlichen Ausgangspunkte der beiden Positionen.

Das Balkendiagramm vergleicht die Einschätzung verschiedener Aspekte der Abtreibung aus Sicht der aktuellen deutschen Situation mit den idealen Vorstellungen der Pro-Choice- und Pro-Life-Bewegungen. Es zeigt, dass die Meinungen über den “idealen” Zustand in Bezug auf den rechtlichen Rahmen, die ethische Abwägung, die gesellschaftliche Akzeptanz, die medizinische Sicherheit und den Beratungszugang stark divergieren, was die tiefen Gräben in der Debatte verdeutlicht.
Mermaid Mindmap: Die Faktoren der Abtreibungsdebatte
Die Debatte um Abtreibung ist vielschichtig und wird von einer Reihe miteinander verbundener Faktoren beeinflusst. Diese Mindmap veranschaulicht die Kernbereiche, die zur Komplexität dieses Themas beitragen.
mindmap
root[“Abtreibungsdebatte: Komplexität der #quot;Ist Abtreibung Mord#quot;-Frage”]
Rechtliche_Aspekte[“Rechtliche Aspekte”]
Deutschland[“Deutschland”]
Paragraf_218_StGB[“Paragraf 218 StGB”]
Straffreiheit_Bedingungen[“Straffreiheit (Beratung, Indikation)”]
Kein_Mord_Juristisch[“Juristisch kein #quot;Mord#quot;”]
International[“Internationale Gesetzgebung”]
Frankreich_Grundrecht[“Frankreich: Recht in Verfassung”]
Polen_Restriktionen[“Polen: Starke Restriktionen”]
USA_Roe_v_Wade[“USA: Roe v. Wade (Aufhebung)”]
Ethische_Dilemmata[“Ethische Dilemmata”]
Pro_Life_Argumente[“Pro-Life Argumente”]
Lebensschutz_Geburt[“Beginn des Lebens bei Zeugung”]
Recht_auf_Leben_Fötus[“Unantastbares Recht auf Leben des Fötus”]
Moralischer_Status_Embryo[“Voller moralischer Status ab Zeugung”]
Pro_Choice_Argumente[“Pro-Choice Argumente”]
Körperliche_Autonomie[“Körperliche Autonomie der Frau”]
Selbstbestimmungsrecht[“Selbstbestimmungsrecht”]
Gestufter_Moralischer_Status[“Gestufter moralischer Status des Fötus”]
Gesellschaftliche_Auswirkungen[“Gesellschaftliche Auswirkungen”]
Politische_Debatte[“Politische Debatte (Reformen, Entkriminalisierung)”]
Öffentliche_Meinung[“Öffentliche Meinung (Spaltung)”]
Rolle_der_Religion[“Rolle der Religion (Kirche)”]
Feministische_Bewegung[“Feministische Bewegung”]
Medizinische_Aspekte[“Medizinische Aspekte”]
Sicherheit_Legalität[“Sicherheit legaler Abbrüche”]
Risiken_Illegaler_Abbrüche[“Risiken illegaler Abbrüche”]
Psychische_Folgen[“Psychische Folgen (wissenschaftlich umstritten)”]
Philosophische_Fragen[“Philosophische Fragen”]
Definition_Menschsein[“Definition von Menschsein”]
Personenstatus[“Wann erhält ein Wesen Personenstatus?”]
Dignität_des_Lebens[“Dignität des menschlichen Lebens”]

Diese Mindmap zeigt die komplexen Verknüpfungen zwischen den rechtlichen, ethischen, gesellschaftlichen, medizinischen und philosophischen Aspekten der Abtreibungsdebatte. Es wird deutlich, dass die Frage “Ist Abtreibung Mord?” nur ein kleiner Teil eines viel größeren und vielschichtigeren Diskurses ist, der von unterschiedlichen Werten, Überzeugungen und Faktenlagen geprägt wird.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist Abtreibung in Deutschland illegal?
Grundsätzlich ist ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland nach § 218 StGB rechtswidrig und strafbar. Er bleibt jedoch unter bestimmten, gesetzlich definierten Bedingungen (Beratungsregelung, medizinische oder kriminologische Indikation) straffrei.
Wann beginnt menschliches Leben aus juristischer Sicht?
Das deutsche Recht schützt das ungeborene Leben von Beginn der Schwangerschaft an. Die juristische Definition von “Mensch” im Sinne des StGB, dessen Tötung als Mord oder Totschlag gilt, bezieht sich jedoch auf einen geborenen Menschen. Der Fötus gilt rechtlich nicht als geborener Mensch.
Gibt es eine Frist für Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland?
Ja, für den straffreien Schwangerschaftsabbruch nach der Beratungsregelung (§ 218a Abs. 1 StGB) gibt es eine Frist von zwölf Wochen nach der Empfängnis (bis zum Ende der 14. Schwangerschaftswoche ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung). Bei medizinischer Indikation gibt es keine zeitliche Begrenzung.
Was ist der Unterschied zwischen der Pro-Life- und der Pro-Choice-Bewegung?
Die Pro-Life-Bewegung betont den Schutz des ungeborenen Lebens und vertritt die Ansicht, dass menschliches Leben mit der Zeugung beginnt und das Recht auf Leben unantastbar ist. Die Pro-Choice-Bewegung hingegen fokussiert auf das Selbstbestimmungsrecht der schwangeren Person und deren Recht, über ihren eigenen Körper zu entscheiden.
Führen Schwangerschaftsabbrüche zu psychischen Traumata?
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die psychologischen Auswirkungen von Schwangerschaftsabbrüchen variieren und nicht alle Frauen negative Emotionen erleben. Behauptungen über ein “Post-Abortion-Syndrom” oder zwangsläufige Langzeitfolgen werden von seriösen medizinischen und psychologischen Vereinigungen nicht gestützt. Eine gute Beratung und Betreuung können psychosoziale Belastungen auffangen.
Fazit
Die Aussage “Abtreibung ist Mord” ist eine moralische Wertung, die tiefe ethische Überzeugungen widerspiegelt, aber juristisch in Deutschland nicht zutreffend ist. Die deutsche Rechtslage versucht einen komplexen Ausgleich zwischen dem Schutz des ungeborenen Lebens und dem Selbstbestimmungsrecht der schwangeren Person. Die Debatte ist von verschiedenen Perspektiven geprägt – juristischen, ethischen, medizinischen und gesellschaftlichen – und erfordert ein nuanciertes Verständnis, um die Vielschichtigkeit des Themas zu erfassen. Eine informierte Diskussion ist unerlässlich, um die Rechte und Bedürfnisse aller Beteiligten zu respektieren und einen gesellschaftlichen Konsens zu fördern.
Empfohlene weiterführende Recherchen
- Wie sind die genauen juristischen Bestimmungen für Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland?
- Welche ethischen Argumente werden von Befürwortern und Gegnern der Abtreibung vorgebracht?
- Was sind die wissenschaftlich belegten psychologischen Auswirkungen eines Schwangerschaftsabbruchs?
- Wie unterscheiden sich die Abtreibungsgesetze in verschiedenen Ländern weltweit?
Referenzierte Suchergebnisse
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Last updated August 18, 2025